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Hamburgs neue erste Klassen: Rund 97 Prozent der Schülerinnen und Schüler starten an ihrer Erstwunschschule
Grundschulen mit Rekordschülerzahl im nächsten Schuljahr
Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris hat die Schulorganisation der Klassenstufen 1 und Vorschule für das kommende Schuljahr vorgestellt: 17.570 neue Erstklässlerinnen und Erstklässler (Vorjahr 17.599) werden nach den Sommerferien eingeschult. Da die im Sommer abgehende vierte Jahrgangsstufe deutlich weniger Schüler hat als die neue Klassenstufe 1, werden Hamburgs Grundschulen im neuen Schuljahr eine Rekord-Schülerzahl von voraussichtlich 68.700 Schülerinnen und Schülern haben. Hinzu kommen noch 10.661 Kinder, die in die beliebten Vorschulklassen aufgenommen werden – ein bundesweit einzigartiges Angebot der frühkindlichen Bildung.
Die hohe Schülerzahl und die in Hamburg geltende freie Schulwahl stellen die Schulbehörde und die Schulleitungen auch in diesem Jahr auf die Probe. Den Schulleitungen und der Schulorganisations-Abteilung der Schulbehörde ist es gelungen, dass mit rund 97 Prozent nahezu alle Erstklässlerinnen und Erstklässler an ihrer Erstwunschschule eingeschult werden können. Möglich wurde das unter anderem durch das massive Schulausbauprogramm der letzten Jahre und die Nutzung von Raumreserven an den Schulen.
Hamburgs neue Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Ich bin Hamburgs Grundschulleitungen sehr dankbar, dass wir rund 97 Prozent der Erstklässlerinnen und Erstklässler den Besuch ihrer Erstwunschschule ermöglichen können. Das war nur möglich, weil viele Grundschulleitungen solidarisch gehandelt und in ihren Schulen Platz geschaffen haben. Gleichzeitig freue ich mich, dass das von der Schulbehörde aufgelegte Schulausbauprogramm, das von zunächst rund 155 Millionen Euro pro Jahr auf 360 bis 400 Millionen pro Jahr mehr als verdoppelt wurde, greift. Seit 2019 sind bereits sechs neue Grundschulen gegründet worden, zum nächsten Schuljahr starten zwei neue und bei drei weiteren steht die Eröffnung bis 2029 an. Darüber hinaus werden viele Grundschulen baulich erweitert.“
Gegen Ende der kommenden Woche werden 17.570 Briefe aus den Grundschulen die Familien der zukünftigen Erstklässlerinnen und Erstklässler erreichen. Zusammen mit den Aufnahmebescheiden für die Vorschulklassen werden insgesamt rund 28.200 Briefe auf den Weg gebracht.
Hamburg bietet Eltern und Kindern zahlreiche Schulen innerhalb kurzer Entfernungen zur freien Auswahl. Die Eltern und Kinder machen von diesem Wahlrecht lebhaften Gebrauch, so dass sich an vielen Schulen immer wieder unvorhersehbare Veränderungen der Anmeldezahlen ergeben. Schülerbewegungen im Umfang von über einer Klassenstärke sind keine Seltenheit an einer Schule. Deshalb ist es in jedem Jahr eine große Herausforderung, möglichst viele Schulwünsche zu erfüllen, zugleich aber das Raumangebot der Schulen gut auszunutzen, Schulen vor Überfüllung oder Leerstand zu bewahren und die gesetzlich garantierten kleinen Klassen einzuhalten.
Grundsätzlich können sich Eltern die Schulen ihrer Kinder ohne Rücksicht auf die Entfernung vom Wohnort wünschen. Hat die gewünschte Schule ausreichend Platz, wird das Kind aufgenommen. Erst wenn die Kapazitäten der gewünschten Schule erschöpft sind, weil sie zum Beispiel nicht genug Räume hat, um alle Kinder aufzunehmen, entscheidet grundsätzlich die Länge des Schulweges über die Aufnahme: Wer näher an der Schule wohnt, bekommt den Schulplatz. Wer keinen Schulplatz an seiner Erstwunschschule bekommt, bekommt in der Regel einen Platz an seiner „Zweitwunschschule“ oder an seiner „Drittwunschschule“. Deshalb sollen alle Eltern drei Schulwünsche angeben. In rund 99 Prozent aller Schulanmeldungen bekommen die Kinder dieses Jahr einen Platz an ihrer Erst-, Zweit- oder Drittwunschschule.
Klassenfrequenzen bleiben niedrig
Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Schülerinnen und Schüler in Hamburg lernen auch weiterhin in kleinen Klassen. Das freut mich besonders, weil Hamburg laut Statistischem Bundesamt das stärkste Schülerwachstum aller Bundesländer hat.“ An den 197 staatlichen Grundschulen und 15 Grundschulabteilungen der Stadtteilschulen werden insgesamt 837 erste Klassen mit durchschnittlich 21,0 Kindern eingerichtet (Vorjahr 20,8). Die durchschnittliche Klassengröße der rund 60 Grundschulen in sozial benachteiligter Lage (Sozialindex 1-2) liegt bei 18,4 Schülerinnen und Schülern (Vorjahr 18,1), in den übrigen Grundschulen bei 22,2 (Vorjahr 21,9). Damit werden die gesetzlich festgelegten Klassenobergrenzen von 19 bzw. 23 Schülerinnen und Schülern gut eingehalten. In 31 Klassen mussten die Klassenobergrenzen minimal überschritten werden, um nach dem Leitsatz „kurze Beine, kurze Wege“ Kindern zu lange Schulwege zu ersparen. Umgekehrt bleiben 93 Klassen sogar unter der Mindestgröße von 17 oder 21 Schülerinnen und Schülern.
Grundschulen
Die meisten Einschulungen verzeichnen die Fridtjof-Nansen-Schule (Lurup) mit 152 Erstklässlerinnen und Erstklässlern, die Schule In der Alten Forst (Eißendorf) mit 143, die Elbinselschule (Wilhelmsburg) und die Carl-Crohn-Schule (Winterhude) mit jeweils 139 Erstklässlerinnen und Erstklässlern. 53 Grundschulen starten mit 100 oder mehr Schülerinnen und Schülern in das kommende erste Schuljahr. Besonders geringe Zulaufzahlen sind wie üblich bei Schulen in ländlichen Regionen der Hansestadt, wie der Schule Cranz (19 Schülerinnen und Schülern) oder Schule Neuland (20 Schülerinnen und Schülern) zu verzeichnen.
Wie in jedem Jahr konnten einige ungewöhnlich beliebte Grundschulen nicht alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen, weil der Platz einfach nicht ausreichte. Das gilt besonders für die Schule Kielortallee in Eimsbüttel (129 Anmeldungen, 37 Anmeldungen zu viel), die Goldbek-Schule in Winterhude (101 Anmeldungen, 32 zu viel), die Schule auf der Uhlenhorst (93 Anmeldungen, 24 zu viel), die Brüder-Grimm-Schule in Horn (99 Anmeldungen, 23 zu viel) und die Stadtteilschule Winterhude (117 Anmeldungen, 22 zu viel).
Neue Schulen
Neu gegründet werden zum nächsten Schuljahr die Fanny-Hensel-Schule in Barmbek-Süd (26 Neuaufnahmen) und die Grundschule Eschenweg im Stadtteil Fuhlsbüttel (54 Neuaufnahmen). Die Grundschule Eschenweg ist dabei eine ungewöhnliche Neugründung: Der bisherige Standort der Schule Ratsmühlendamm übernimmt ab dem neuen Schuljahr die Klassenstufen 2-4 der „Mutterschule“ und bildet mit den jetzt aufgenommenen Erstklässlerinnen und -klässlern sowie den beiden neuen Vorschulklassen „aus dem Stand“ eine komplette Grundschule mit allen Jahrgängen von Vorschule bis zu Klasse 4.
Hamburgs in den letzten Jahren neu gegründete Grundschulen erfreuen sich großer Beliebtheit und nehmen zum nächsten Schuljahr insgesamt 531 Erstklässlerinnen und Erstklässler auf:
Wolfgang-Borchert-Schule (Eimsbüttel, 2019 gegründet): 69 Aufnahmen (3 Klassen)
Grundschule Ballerstaedtweg (Ohlsdorf, 2019 gegründet): 92 Aufnahmen (4 Klassen)
Schule Sinstorfer Weg (Marmstorf, 2020 gegründet): 69 Aufnahmen (3 Klassen)
Grundschule Am Baakenhafen (HafenCity, 2021 gegründet): 92 Aufnahmen (4 Klassen)
Schule am Park (Harburg, 2021 gegründet): 64 Aufnahmen (4 Klassen)
Schule Fabriciusstraße (Bramfeld, 2021 gegründet): 65 Aufnahmen (3 Klassen)
Fanny-Hensel-Schule (Barmbek-Süd, 2024 gegründet): 26 Aufnahmen (2 Klassen)
Grundschule Eschenweg (Fuhlsbüttel, 2024 gegründet): 54 Aufnahmen (3 Klassen)
Bezirke
An den Grundschulen des Bezirks Altona konnten 2.732 Erstwünsche erfüllt werden (98,9 Prozent), in Bergedorf 1.222 (96,4 Prozent), in Eimsbüttel 2.152 (95,3 Prozent), in Hamburg-Mitte 2.344 (96,8 Prozent), in Hamburg-Nord 2.174 (94,2 Prozent), in Harburg 1.916 (98,7 Prozent) und in Wandsbek 4.487 (97,3 Prozent).
Vorschulklassen
Hamburg ist das einzige Bundesland, das Vorschulklassen an den Grundschulen anbietet (seit 1970). Dieses Angebot erfreut sich nicht nur großer Beliebtheit bei den Eltern, sondern hat auch einen besonderen Stellenwert in der frühkindlichen Bildung. Daher hat Hamburg 2020 den viel beachteten Bildungsplan Vorschule „Kleine Kinder – große Chancen“ vorgelegt.
Zum kommenden Schuljahr werden an den Grundschulen insgesamt 530 Vorschulklassen für 10.661 Kinder eingerichtet. Das sind zehn Vorschulklassen und 244 Aufnahmen weniger als im Vorjahr. Die Anmeldezahlen sind ebenfalls gesunken, von 11.428 Kindern im Vorjahr um 177 auf jetzt 11.251 Kinder. Die Aufnahmequote beträgt somit erfreulicherweise rund 95 Prozent. Da es für die Vorschule keine Schulpflicht gibt, lassen sich Eltern an besonders beliebten Schulen oft lieber auf eine Warteliste setzen, als auf eine Nachbarschule auszuweichen. Zudem melden manche Eltern anders als in der Ersten Klasse ihr Kind in der Vorschule nur vorbeugend an und entscheiden sich im letzten Moment dafür, das Kind doch noch ein Jahr länger in der Kindertagesstätte zu lassen. Daher ändern sich die Zahlen in Bezug auf die Vorschulklassen erfahrungsgemäß noch bis zum Schuljahresbeginn.
Rückfragen der Medien
Behörde für Schule und Berufsbildung
Peter Albrecht, Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2003
E-Mail: peter.albrecht
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