Heidelberg – Oft haftet Ruinen ein Hauch von Verlassenheit an. Doch die wohl berühmteste Ruine weltweit, gelegen in Baden-Württemberg, stellt eine bemerkenswerte Ausnahme dar.
Ruinen sind üblicherweise Überreste zerstörter Bauwerke. Doch hinter dieser Definition verbergen sich unterschiedlichste Geschichten und Bedeutungen. Von kriegszerstörten Häusern bis zu den Überresten antiker Zivilisationen, wie die Ruinenstadt Machu Picchu, reicht das Spektrum. Viele dieser Strukturen wirken trostlos und verlassen. Die bekannteste Ruine der Welt, gelegen in Baden-Württemberg, macht hier jedoch eine bemerkenswerte Ausnahme.
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Vom Symbol der Zerstörung zum Wahrzeichen der Romantik: Heidelbergs Schlossruine
Inmitten von Baden-Württemberg thront das Heidelberger Schloss, eine Ruine, die trotz ihrer Zerstörung als stolzes Symbol Heidelbergs gilt. Die „wohl berühmteste Ruine der Welt“, so auch die Worte der Stadt Heidelberg auf ihrer Webseite, dominiert die Altstadt mit ihrer majestätischen Präsenz. Errichtet aus dem roten Sandstein des Neckartals, zeugt sie von der Pracht vergangener Tage.
Das Schloss, ursprünglich als „Burg Heidelberg“ im Jahr 1225 dokumentiert, erlebte zahlreiche Wandlungen. Es diente nicht nur als repräsentative Residenz der Kurfürsten der Pfalz, sondern auch als Gefängnis für historische Persönlichkeiten. Besonders hervorzuheben ist der Besuch Martin Luthers, der das Schloss aufsuchte, während er seine Thesen verteidigte.
Schloss Heidelberg: Vom Wehrbau zum Schlossgarten
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erreichte die Baukunst der Region mit der Anlage des Schlossgartens „Gortus Palatinus“ einen Höhepunkt. Diese Phase trug jedoch auch dazu bei, dass das Schloss seinen heutigen Ruinenzustand erlangte. Französische Truppen zerstörten die Mauern so nachhaltig, dass die Kurfürsten ihr Interesse verloren und nach Mannheim umzogen, wo das zweitgrößte Barockschloss Europas steht, welches aktuell aufgrund eines Wasserschadens nur mit Einschränkungen geöffnet ist.
Ohne das Interesse der Kurfürsten verfiel das Schloss weiter und erlitt durch Blitzeinschläge 1764 schwere Schäden. Doch im 19. Jahrhundert wurde es durch seine Lage und Geschichte zum Inbegriff der Romantik. Die Ruine inspirierte namhafte deutsche Dichter und fand so einen festen Platz in der kulturellen Identität Deutschlands.
Heidelberger Schloss: Erhaltung statt Wiederaufbau
Eine lebhafte Debatte prägte das frühe 20. Jahrhundert: Sollte die Ruine zu ihrer einstigen Pracht als Schloss wiedererrichtet werden? Fachleute waren gespalten, doch die Denkmalpflege setzte sich durch. Die Entscheidung fiel auf die Konservierung der Ruine, die somit als geschichtsträchtiges Monument erhalten blieb.
Heute zieht das Schloss Heidelberg als wohl bekannteste Ruine der Welt Touristen in Scharen an. In Sachen Besucherzahlen war das Schloss nicht nur einmal Spitzenreiter. Die Ruine verkörpert eine faszinierende Mischung aus historischer Bedeutung und romantischer Schönheit, die weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus Bewunderung findet. Im Jahr 2019 zählte die Ruine zu den ‚Most Instagrammed Castles‘ Deutschlands. In China baute ein Handyhersteller das Schloss gar komplett nach!
Schloss Heidelberg: Heute Schauplatz von Kunst und Kultur
Heute dient die malerische Kulisse des Heidelberger Schlosses auch regelmäßig als Veranstaltungsort für diverse Events, die sich immer wieder großer Beliebtheit erfreuen.
So verwandelt sich das Schloss einmal im Jahr zur Sommerzeit in eine Bühne für Theater und Konzerte, wenn es heißt: Bühne frei für die Heidelberger Schlossfestspiele. Auch die große Halloweenparty auf dem Schloss gilt alle Jahre wieder als ein Highlight im historischen Juwel
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